Holzschrauben vorbohren

Holzschrauben vorbohren

Nahezu alle Holzschrauben lassen sich prinzipiell ohne Vorbohren in das zu bearbeitende Material einschrauben. Warum es sich dennoch empfiehlt, dass Sie sämtliche Löcher für Holzschrauben vorbohren, erläutert Ihnen unser folgender Beitrag. Durch ein wenig mehr Arbeit im Vorfeld sparen Sie sich unter anderem lästiges Nacharbeiten und erzielen darüber hinaus sehenswerte Arbeitsergebnisse.

Warum Holzschrauben vorbohren? Wann ist Bohren sinnvoll?

Generell gilt, vor dem Einschrauben von Holzschrauben ist Vorbohren grundsätzlich nicht schädlich. Benutzen Sie einen Bohrer mit passendem Durchmesser, erleichtern Sie sich ganz im Gegenteil die weitere Arbeit enorm. Es ist also prinzipiell sinnvoll, dass Sie die Löcher für Holzschrauben vorbohren. Bei einigen Holzarten ist ein Vorbohren eigentlich nicht notwendig, während es bei anderen Materialien absolut empfehlenswert ist und in jedem Fall gemacht werden sollte. Unabhängig von der Holzart sollten Sie Holzschrauben immer vorbohren, wenn der Randabstand der Schraube gering ist. Ansonsten besteht durch die Materialverdrängung beim Einschrauben die Gefahr des Ausbrechens am Rand. Gleiches gilt für sehr schmale Holzstücke.

Holzschrauben aus unserem Sortiment

Aufbau von Schrauben

Auch der Aufbau der verwendeten Schrauben kann für die Entscheidung für oder das Vorbohren wichtig sein. Denn sowohl die Spitze als auch das Gewinde nehmen Einfluss darauf, wie sich eine Schraube in das Holt eindrehen lässt. Bei Schrauben mit sogenannter Cut-Spitze oder auf einer Bohrspitze ist das Vorbohren in der Regel nicht notwendig, da die Spitze die Funktion des Bohrers übernimmt. Anders ist dies bei Holzschrauben mit Standardspitze oder Sternspitze. Verwenden Sie solche Schrauben, sollten Sie vorbohren, zumindest wenn Sie härtere Holzarten verarbeiten.

Bei Schrauben mit einem Doppelganggewinde kann das Vorbohren ebenfalls entfallen. Denn dieses Gewinde leitet die Späne besser ab als ein Standard-Grobgewinde. Sie stauen sich dadurch nicht im Schraubenloch auf.

Bei welchem Holz vorbohren?

Bei allen Hartholzarten ist ein Vorbohren empfehlenswert. Denn diese Hölzer neigen besonders stark zum Ausbrechen, da sie sehr hart und spröde sind. Zudem reduziert sich durch das Vorbohren der Kraftaufwand beim Einschrauben enorm. Dadurch entsteht weniger Hitze und die Laufzeit von Akkuschraubern erhöht sich wesentlich. Bei weichen Hölzern wie Tanne, Fichte oder Kiefer kann man sich das Holzschrauben vorbohren in der Regel sparen, da die Schrauben sich meist leichtgängig in diese Materialien eindrehen lassen und die Gefahr von Rissen und Abplatzungen geringer ist.

Holz vorbohren – Richtwerte für den Bohrdurchmesser

Welchen Bohrer Sie für das Holzschrauben vorbohren verwenden sollten, richtet sich einerseits nach dem Außendurchmesser des Schraubgewindes und andererseits danach, ob es sich um Hart- oder Weichholz handelt. Sie können sich an folgenden Richtwerten orientierten:

  • Schraubendurchmesser 3 mm: Bohrer Weichholz 2 mm, Bohrer Hartholz 2 mm
  • Schraubendurchmesser 3,5 mm: Bohrer Weichholz 2 mm, Bohrer Hartholz 2 mm
  • Schraubendurchmesser 4 mm: Bohrer Weichholz 2,5 mm, Bohrer Hartholz 3 mm
  • Schraubendurchmesser 4,5 mm: Bohrer Weichholz 3 mm, Bohrer Hartholz 3 mm
  • Schraubendurchmesser 5 mm: Bohrer Weichholz 3 mm, Bohrer Hartholz 3,5 mm
  • Schraubendurchmesser 6 mm: Bohrer Weichholz 4 mm, Bohrer Hartholz 4 mm
  • Schraubendurchmesser 7 mm: Bohrer Weichholz 4,5 mm, Bohrer Hartholz 5 mm
  • Schraubendurchmesser 8 mm: Bohrer Weichholz 5 mm, Bohrer Hartholz 6 mm
  • Schraubendurchmesser 10 mm: Bohrer Weichholz 6,5 mm, Bohrer Hartholz 7 mm
  • Schraubendurchmesser 12 mm: Bohrer Weichholz 7 mm, Bohrer Hartholz 8 mm

Schritt für Schritt Anleitung: Wie geht man vor?

Zunächst gilt es, die genaue Position der Bohrung zu markieren. Hierfür sind Markierungshilfen mit einem Dorn zum Eindrücken in das Holz erhältlich. Verwenden Sie einen herkömmlichen Holzbohrer mit Zentrierspitze, können Sie sich diese Zusatzausstattung sparen. Markieren Sie die Bohrposition einfach mit einem Stift und setzen Sie die Spitze des Bohrers direkt darauf. Möchten Sie zwei aneinander zu montierenden Teile vorbohren, bohren Sie zunächst das erste Teil, montieren Sie beide Teile mit einer Zwinge vor, markieren Sie dann durch das Bohrloch hindurch mit dem Bohrer das zweite Teil. und bohren Sie anschließend dieses durch. Achten Sie beim Bohren stets darauf, das der Bohrer genau senkrecht zum Werkstück steht. Viele Akkubohrer und Bohrmaschinen verfügen hierfür über eine integrierte kleine Wasserwaage.

Wie tief vorbohren?

Wenn möglich sollten zu montierende Teile komplett durchgebohrt werden. Ist der Bohrer hierfür nicht lang genug, sollten Sie bis zur maximal möglichen Tiefe vorbohren. Es sind spezielle Schlangenbohrer für Holz erhältlich, mit denen sich auch besonders dicke Bauteile komplett durchbohren lassen.

Selbstbohrende vsselbstschneidende Schrauben

Der Unterschied zwischen selbstbohrenden und selbstschneidenden Schrauben besteht darin, dass bei selbstschneidenden Schrauben die Schneidflächen den gleichen Durchmesser wie das Gewinde der Schraube haben und sich über dessen gesamte Länge ziehen.. Solche Schrauben sind eigentlich nicht für den Einsatz in Holz, sondern für Metall gedacht. Bei selbstbohrenden Schrauben ist der Durchmesser der schneidenden Spitze geringer als der des Gewindes. Beide Arten ersparen Ihnen das Vorbohren.

Vorteile durch das Holzschrauben vorbohren

Durch das Vorbohren von Holzschrauben erzielen Sie gleich mehrere Vorteile:

  • optisch verbessertes Schraubbild
  • präzisere Positionierung der Schrauben im Material
  • Vermeidung von AusrissenAbplatzern und Ausbrüchen
  • weniger Kraftaufwand für das Eindrehen der Schrauben
  • weniger Nacharbeit, dadurch insgesamt geringerer Zeitaufwand

FAQ

Nachfolgend erhalten Sie Antworten auf einige der am häufigsten gestellten Fragen rund um das Vorbohren von Holzschrauben. Diese sollten Ihnen zur Arbeitserleichterung dienen.

Holzschrauben bohren Sie am besten mit einem Holzbohrer durch. Bohren Sie, wenn möglich, das zu bearbeitende Material komplett durch. Bohren Sie bei mittlerer Drehzahl, um übermäßige Hitzeentwicklung und ein damit verbundenes Verbrennen des Holzes zu vermeiden. Wollen Sie Holzschrauben mit Senkkopf verwenden, nutzen Sie im Anschluss einen Kegelsenker, um das Bohrloch anzusenken.

Der zu nutzenden Bohrdurchmesser ist abhängig von dem Durchmesser der verwendeten Schrauben sowie davon, ob es sich um Hart- oder Weichholz handelt. Anhand der oben angeführten Aufstellungen können Sie den nötigen Bohrdurchmesser ermitteln.

Möchten Sie Holzschrauben vorbohren, verwenden Sie hierfür am besten einen herkömmlichen Holzbohrer mit Zentrierspitze. Er sorgt für einen optimalen Abtransport der Bohrspäne. Alternativ können Sie auch einen Schlangenbohrer mit Zentrierspitze verwenden, etwa um besonders dicke Materialen vorzubohren.

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