Tipps für das Tapezieren von Ecken und Kanten

Wohnzimmer mit Ecken und Kanten

Das Tapezieren von Ecken und Kanten mag auf den ersten Blick wie eine besonders knifflige Herausforderung erscheinen. Doch keine Sorge, mit den richtigen Tipps und Techniken wird es zu einem überraschend machbaren Projekt, das sogar Spaß machen kann. In diesem Blogartikel verraten wir dir, wie du mit Geduld und Präzision die perfekten Ergebnisse erzielen kannst, selbst wenn du ein Anfänger bist. Ob du nun ein komplettes Zimmer neugestalten oder einfach nur frischen Wind in dein Zuhause bringen möchtest, diese Tipps werden dir helfen, das Projekt mit Bravour zu meistern.

Allgemeine Tipps: So gelingt das Tapezieren von Ecken und Kanten

Beim Tapezieren ist der Startpunkt entscheidend für ein gelungenes Endergebnis. Beginne in der sichtbarsten Ecke des Raumes, um sicherzustellen, dass die Tapete dort besonders akkurat sitzt. Die letzte Bahn solltest du im dunkelsten Bereich des Raumes anbringen, da etwaige Unregelmäßigkeiten hier weniger ins Auge fallen. Um unschöne Fugen in den Ecken zu vermeiden, ist es ratsam, die Tapetenbahnen leicht zu überlappen, anstatt sie genau auf Stoß zu kleben. Besonders wenn du mit Vliestapeten arbeitest, wähle einen speziell dafür geeigneten Kleister, wie zum Beispiel unseren Vliestapetenkleister, um optimale Haftung und einfache Verarbeitung zu gewährleisten. Achte zudem darauf, dass die Tapete an den Außenecken gut haftet, um abstehende Kanten oder offene Ritzen zu vermeiden. Vliestapeten bieten den Vorteil, dass sie besonders gut für das Tapezieren von Ecken und Kanten geeignet sind, da sie offene Ritzen effektiv vermeiden helfen.

  • Beginne in der sichtbarsten Ecke des Raums mit dem Tapezieren und setze die letzte Bahn im dunkelsten Bereich.
  • Überlappe Tapetenbahnen in Ecken leicht, anstatt sie auf Stoß anzubringen.
  • Verwende für Vliestapeten einen geeigneten Kleister.

Innenecken tapezieren

Das Tapezieren von Innenecken erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl und die richtige Technik, um ein sauberes Ergebnis zu erzielen. Zunächst ist es wichtig, dass du eine gerade Linie als Orientierungshilfe erstellst. Nutze eine Wasserwaage oder ein Lot, um etwa 48 cm von der Innenecke entfernt eine vertikale Linie zu ziehen. Diese Linie dient dir dazu, die erste Tapetenbahn perfekt senkrecht auszurichten und somit eine solide Basis für den weiteren Verlauf zu schaffen.

Bei der Arbeit mit Vliestapeten gibt es einen kleinen Trick: Die letzte Bahn vor der Innenecke solltest du direkt an die vorherige Bahn ansetzen und auf Stoß tapezieren. Ein minimales Überlappen an den gerissenen Kanten ist dabei völlig in Ordnung und hilft, einen nahtlosen Übergang zu schaffen. Schneide dann die nächste Bahn so zu, dass sie etwa 5-10 mm über die Innenecke hinausgeht. Dieser Überstand gewährleistet, dass die Tapete auch in der Ecke gut haftet und nicht zurückweicht.

Schritt für Schritt Anleitung für das Tapezieren von Innenecken:

  1. Vorbereitung: Ziehe mit einer Wasserwaage oder einem Lot eine vertikale Linie 48 cm von der Innenecke entfernt. Diese Linie hilft dir, die Tapete gerade und präzise auszurichten.

  2. Erste Bahn anbringen: Tapeziere die erste Bahn bis zur Ecke und achte darauf, dass sie genau der vorbereiteten Linie folgt.

  3. Überlappung erzeugen: Wenn du mit Vliestapeten arbeitest, bringe die letzte Bahn vor der Ecke direkt an die vorherige an und sorge für einen Stoß, wobei ein leichtes Überlappen an den gerissenen Kanten akzeptabel ist.

  4. Nächste Bahn zuschneiden: Schneide die folgende Tapetenbahn so zu, dass sie 5-10 mm in die Innenecke hineinragt. Dies stellt sicher, dass die Tapete nach dem Kleistern ausreichend Halt findet.

  5. Anbringen der überlappenden Bahn: Klebe nun die zurechtgeschnittene Bahn sorgfältig an die Wand, achte dabei auf den Überstand in der Ecke.

  6. Glätten und Anpassen: Verwende ein Tapezierwerkzeug, um die Tapete in der Ecke glatt zu streichen und anzupassen. So vermeidest du Blasen und Falten.

Außenecken tapezieren

Das Tapezieren um Außenecken erfordert ein besonderes Augenmerk auf Detail und Präzision, um ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis zu erzielen. Eine gut ausgeführte Außenecke kann den Unterschied zwischen einer professionell wirkenden und einer amateurhaft aussehenden Tapetenarbeit ausmachen.

Zuerst solltest du die letzte Bahn vor der Außenecke so anbringen, dass sie auf Stoß mit der vorherigen Tapete liegt, wobei ein Überstand von mindestens 10 cm auf die nächste Wand zu empfehlen ist. Dieser Überstand ist entscheidend, um für eine saubere und scharfe Kante zu sorgen. Wenn die Außenecke nicht perfekt rechtwinklig ist – was in vielen Räumen der Fall sein kann –, hilft dir das Ausrichten des abgeschnittenen Streifens der letzten Bahn an einem Lot, um die nächste Bahn korrekt und auf Stoß anzubringen. Es ist besonders wichtig, dass die Seitennaht an der Außenecke gut haftet, um das Risiko von abstehenden Kanten oder offenen Ritzen zu minimieren.

Schritt für Schritt Anleitung für das Tapezieren von Außenecken:

  1. Vorbereitung: Miss die benötigte Länge der Tapetenbahn plus mindestens 10 cm Überstand für die nächste Wand.

  2. Erste Bahn anbringen: Klebe die Tapetenbahn vor der Außenecke sorgfältig an, so dass sie exakt auf Stoß mit der vorherigen Bahn liegt.

  3. Überstand schaffen: Stelle sicher, dass die Bahn mindestens 10 cm auf die angrenzende Wand übersteht. Dieser Überstand hilft, eine scharfe und saubere Kante zu erzeugen.

  4. Anpassung bei schiefen Ecken: Ist die Ecke nicht perfekt rechtwinklig, nutze ein Lot, um den überstehenden Streifen gerade auszurichten. Tapeziere die nächste Bahn auf Stoß zum ausgerichteten Streifen.

  5. Nächste Bahn anbringen: Klebe die folgende Bahn so an, dass sie genau an den ausgerichteten Streifen anschließt. Achte darauf, dass die Kanten präzise übereinstimmen.

  6. Seitennaht sichern: Achte darauf, dass die Naht an der Außenecke gut verklebt ist, um abstehende Kanten oder Ritzen zu vermeiden.

Zusätzlicher Tipp für das Tapezieren von Kanten und Außenecken: Winkelleisten & Kantenschutz

Beim Tapezieren von Außenecken kann die Verwendung von Winkelleisten oder einem Kantenschutz nicht nur das Erscheinungsbild verbessern, sondern auch die Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit der Tapete an diesen besonders beanspruchten Stellen deutlich erhöhen. Die zusätzlichen Elemente bieten einen effektiven Schutz gegen Stöße und Abnutzung, die im Alltag leicht vorkommen können. Diese Methode eignet sich daher besonders für Bereiche mit hohem Durchgangsverkehr oder in Räumen, wo die Wände öfter Berührungen ausgesetzt sind.

  1. Wähle ein Material, das zum Stil und zur Funktion deines Raumes passt. Kantenschutz ist oft aus flexiblen Materialien wie Gummi oder Kunststoff.
  2. Miss die Länge der Außenecken genau aus und schneide die Winkelleisten oder den Kantenschutz entsprechend zu. Bei Winkelleisten aus Holz oder Metall ist es wichtig, präzise zu arbeiten, damit sie genau passen.
  3. Befestige die Winkelleisten oder den Kantenschutz an den Außenecken, bevor du die Tapetenbahnen anlegst. Verwende dafür geeignete Befestigungsmittel wie Nägel, Schrauben oder einen starken Kleber, abhängig vom Material der Leisten und der Wandbeschaffenheit.
  4. Wenn du die Winkelleisten oder den Kantenschutz angebracht hast, tapeziere die Bahnen so, dass sie bis an die Kanten der Leisten reichen. Bei Verwendung von Winkelleisten kannst du die Tapete auch leicht über die Leiste überlappen lassen und dann sauber entlang der Kante abschneiden, um eine perfekte Passform zu erzielen.
  5. Nachdem die Tapete vollständig angebracht und getrocknet ist, kannst du bei Bedarf die Kanten mit einem feinen Schleifpapier glätten, um jegliche Unregelmäßigkeiten zu beseitigen. Achte darauf, die Tapete dabei nicht zu beschädigen.

Welche Art von Tapete eignet sich am besten für das Tapezieren von Ecken und Kanten, um offene Ritzen zu vermeiden?

Beim Tapezieren von Ecken und Kanten sind Vliestapeten besonders geeignet. Dank ihrer robusten Beschaffenheit und der Möglichkeit, die letzte Bahn vor einer Innenecke genau und auf Stoß zur vorherigen Tapete anzusetzen, ermöglichen sie ein präzises Arbeiten. Darüber hinaus erlaubt die empfindliche Oberfläche der Vliestapeten ein behutsames Anpressen mit einem Tapezierwischer, um Lufteinschlüsse und offene Ritzen effektiv zu vermeiden.

Bei Papiertapeten besteht aufgrund ihrer geringeren Formstabilität eher die Gefahr, dass sich an den Ecken offene Ritzen bilden. Auch stärkere Tapetenmaterialien wie Raufasertapeten sind eher weniger geeignet, da ihre schwierigere Verarbeitung zu Knicke und Risse an den Ecken führen kann.

Vliestapeten:

  • Einfache Verarbeitung:
    Vliestapeten können direkt an die Wand geklebt werden, da der Kleister auf die Wand aufgetragen wird. Das vereinfacht das Tapezieren erheblich, besonders für Anfänger.
  • Stabilität:
    Sie sind formstabil und dehnen sich nicht aus, was das Anbringen an Ecken und Kanten erleichtert und offene Ritzen vermeidet.
  • Überlappung ohne Probleme:
    Das leichte Überlappen in Ecken, um unschöne Fugen zu vermeiden, ist problemlos möglich, ohne dass das Ergebnis unsauber wirkt.
  • Empfindliche Oberfläche:
    Die Oberfläche ermöglicht ein behutsames Anpressen, um Lufteinschlüsse und offene Ritzen zu vermeiden.

Andere Tapeten (Papier-, Raufaser-, Vinyltapeten)

  • Rissgefahr:
    Papiertapeten neigen dazu, beim Tapezieren zu reißen, besonders an schwierigen Stellen wie Ecken und Kanten.
  • Formstabilität:
    Sie dehnen sich aus, wenn Kleister aufgetragen wird und schrumpfen beim Trocknen, was zu offenen Ritzen führen kann.
  • Schwierige Verarbeitung an Ecken:
    Besonders bei dicken oder stärkeren Materialien wie Raufasertapeten kann die Verarbeitung an Ecken und Kanten zu sichtbaren Knicken und Rissen führen.
Tapeziertisch mit Tapetenrolle, Eimer und Kleisterbürste

Verwendung geeigneter Werkzeuge: Materialien für das Tapezieren von Ecken und Kanten

Das Geheimnis hinter jeder meisterhaft tapezierten Ecke und Kante liegt nicht nur in der Technik, sondern auch in der Auswahl und Anwendung der richtigen Werkzeuge. Egal, ob du ein Profi oder ein Heimwerker bist, die Verwendung spezifischer Werkzeuge kann den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen Ergebnis und einer nahezu perfekten Oberfläche ausmachen. Von der präzisen Anwendung des Kleisters bis hin zum sorgfältigen Andrücken der Tapete – jedes Werkzeug hat seinen speziellen Zweck, um offene Ritzen zu vermeiden und ein einwandfreies Finish zu garantieren.

Ein unverzichtbares Werkzeug in diesem Prozess ist der Nahtroller. Dieser besteht in der Regel aus weichem Kunststoff und ist ideal, um Kanten und Nähte von empfindlichen Tapetenoberflächen, wie denen von Vliestapeten, sauber und präzise anzudrücken. Die Technik, mit dem Nahtroller von der Mitte zum Rand der Tapete zu arbeiten, hilft, ein gleichmäßiges Ergebnis ohne Blasen oder Überlappungen zu gewährleisten.

Ebenso wichtig ist die Kleisterrolle, auch bekannt als Farbrolle, die für das gleichmäßige Auftragen des Kleistergemisches auf die Wand unentbehrlich ist. Eine Rolle mit kurzem Flor minimiert die Neigung zum Spritzen und erleichtert das gleichmäßige Verteilen des Kleisters, was besonders bei der Verarbeitung von Vliestapeten vorteilhaft ist.

Der Tapezierwischer ist eine weiche Bürste, die dazu dient, Tapeten, insbesondere Papier- und Vliestapeten, sanft anzudrücken und etwaige Lufteinschlüsse zu entfernen. Für noch bessere Ergebnisse kann eine Moosgummirolle verwendet werden, die besonders schonend zu den Tapetenoberflächen ist.

Nicht zu vergessen ist die Kleisterspritze, ein Rakel oder eine Stachelwalze – Werkzeuge, die speziell dafür entwickelt wurden, Blasen, die durch Lufteinschlüsse unter der Tapete entstanden sind, nachträglich zu behandeln. Mit ihnen kann der Kleister vorsichtig entweder seitlich unter die Tapetenbahn gespritzt oder die Tapete punktiert und anschließend nachbearbeitet werden.

Außerdem benötigst du für das Tapezieren natürlich:

  • Tapeziertisch zum Zuschneiden der Tapetenbahnen
  • Eimer für das Anmischen des Kleisters
  • Rührwerkzeug
  • Wasserwage oder Lot
  • Winkel
  • Lineal oder Maßband
  • Cuttermesser
  • Tapezierschere
  • Bleistift
  • Kleister (Vlieskleister oder Universalkleister)
  • Schwamm oder Tuch zum Reinigen von überschüssigem Kleister auf der Tapete oder der Wand
  • Leiter oder Hocker, um auch an höher gelegene Stellen problemlos zu gelangen
  • ggf. Tapetenlöser zum Ablösen alter Tapete

Passendes Tapetenzubehör findet du in unserem Online Shop:

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