Sockelleisten schleifen – das ist zu beachten

Sockelleisten schleifen

Mit der Zeit verlieren Sockelleisten ihren Glanz. Naturbelassene Fußbodenleisten aus Holz können verfärben und oberflächlich zerkratzen. Haben Sie sich für lackierte Sockelleisten entschieden, sind sichtbare Kratzer in der Lackschicht durch das Bewegen schwerer, an der Leiste anliegender Möbelstücke möglich. Haben Sie Holzleisten verlegt, können Sie die Sockelleisten schleifen und anschließend neu lackieren, ölen oder mit einer Wachsversiegelung versehen. Beachten Sie, dass der Abschliff vollständig erfolgen und auch in den Wölbungen oder Zierkanten vorgenommen werden muss. Während glatte, gerade Abschlussleisten verhältnismäßig einfach zu bearbeiten sind, erfordert die Aufbereitung verzierter und individuell geformter Sockelleisten ein wenig Fingerspitzengefühl. Sollen weiße Sockelleisten zum Beispiel schwarz lackiert werden, empfiehlt es sich, die neue Lackschicht keinesfalls auf den vorhandenen Lack aufzutragen.

Gründe für den Abschliff vorhandener Sockelleisten

Sie haben sich für die Verlegung eines neuen Fußbodens entschieden und stellen fest, dass die Sockelleisten farblich nicht zu Ihrem Parkett passen. In diesem Fall brauchen Sie nicht unbedingt neue Leisten kaufen, wenn es sich um Echtholz-Sockelleisten handelt. Weitere Gründe für einen Abschliff können der Wunsch nach einer neuen Lackierung oder die Behebung sichtbarer Kratzer, Dellen oder abgeplatzter Lackstellen sein. Grundsätzlich sollten Sie Sockelleisten schleifen, wenn Sie eine Neubehandlung der Oberfläche vornehmen. Auch bei gewachstem oder geöltem Holz empfiehlt es sich, die Oberschicht abzuschleifen und die neue Versiegelung anschließend aufzutragen.

Sockelleisten schleifen – Schritt für Schritt

  1. Sockelleisten von der Wand abnehmen
  2. Arbeitsfläche auf dem Fußboden mit einer untergrundschützenden Folie auslegen
  3. Leisten feucht abwischen und abtrocknen
  4. Schleifklotz mit Schleifpapier bespannen – oder Winkelschleifer zur Hand nehmen
  5. langsam, gleichmäßig und ohne Druck mit kreisförmigen Bewegungen schleifen
  6. Schleifstaub zwischenzeitlich entfernen
  7. Sockelleisten nach dem Schleifen nur nebelfeucht abwischen

Materialien und Werkzeuge

Das benötigte Werkzeug für den Schliff von Sockelleisten ist überschaubar. Wichtig ist, dass Sie beim Schleifpapier auf die richtige Körnung achten und auf eine grobe Beschaffenheit verzichten. Für den ersten Abschliff nutzen Sie die mittlere Körnung, für den finalen Schliff verwenden Sie feines Schmirgelpapier.

Checkliste:

  • mehrere Bögen mittleres Schleifpapier 180er bis 200er Körnung
  • handlicher Schleifklotz – oder Winkelschleifer
  • Handschuhe
  • Holzspachtelmasse &
  • Holzspachtel
  • nebelfeuchtes Tuch
  • trockener Mikrofaserlappen
  • Pinsel zur zwischendurch notwendigen Staubentfernung
  • Mund-Nasen-Schutz

Wissenswertes zur Vorbereitung und Ausführung

Nachdem Sie die Sockelleisten zum Schleifen abgenommen haben, kontrollieren Sie jede einzelne Leiste auf Nägel oder Schrauben. Auch sehr kleine, nur marginal aus der Hinterseite der Leiste herausragende Nägel müssen zur Unfallvermeidung entfernt werden. Anschließend legen Sie die Leisten auf dem vorbereiteten, mit Folie oder anderweitig staubdichten Unterlage ausgekleideten Untergrund. Ihr Werkzeug und die zum Abschleifen notwendigen Materialien liegen griffbereit. Reinigen Sie die Sockelleisten von Staub, sonstigen Verschmutzungen und Fett. Nun können Sie mit dem Schleifen beginnen und sich langsam, ohne ausgeübten Druck Stück für Stück über die Leiste vorarbeiten.

Am besten schleifen Sie in kreisenden Bewegungen, da es sonst zu sichtbaren Kratzern und Längsrillen auf der Holzoberfläche kommt. Bearbeiten Sie die gesamte Oberfläche zuerst mit dem mittelkörnigen Schleifpapier. Es dürfen noch kleine Lackreste am Holz haften, da diese später beim finalen Schliff entfernt werden. Tipp: Halten Sie sich nicht zu lange an einer Stelle auf. Beim Sockelleisten schleifen beruht der größte Fehler darauf, dass Sie im ersten Arbeitsgang versuchen, durch die gesamte Beschichtung bis zum Untergrund vorzudringen.

Haben Sie die erste Leiste geschliffen, fahren Sie nach dem gleichen Prinzip mit allen anderen Sockelleisten fort. Alle Kratzer, Rillen und Dellen werden erst nach dem Abschliff mit Holzkitt gefüllt. Gehen Sie dabei sorgfältig vor und arbeiten so, dass Sie unnötige Überstände vermeiden. Damit die ausgebesserten Stellen ebenmäßig in die Holzleiste übergehen, schleifen Sie überschüssigen Holzkitt nach einer Trocknungszeit von 24 Stunden glatt.

Voraussetzungen für den Schliff – welche Sockelleisten sind abschleifbar?

Prinzipiell können Sie nur Sockelleisten schleifen, die aus Massivholz bestehen. Wichtig ist auch der Fokus auf die Beschichtung. So sind zum Beispiel mit einer Spezialschicht gefertigte Waterproof Sockelleisten nicht behandelbar, selbst wenn sie im Grund aus massivem Holz gefertigt sind. Auch bei LED Sockelleisten mit eingelassenen Lichtern ist von einer Oberflächenbehandlung abzuraten. Das Schleifpapier würde die kleinen Birnen zerkratzen und die Sockelleisten beim Schleifen irreversibel beschädigen. Nicht schleifbar sind alle MDF Leisten und Ausführungen aus Kunststoff. Ehe Sie beherzt ans Werk gehen und das Schleifpapier zur Hand nehmen, prüfen Sie daher, ob sich Ihre Sockelleisten zum Schleifen eignen – da sie aus massivem Holz bestehen.

Tipps & Tricks – Sockelleisten schleifen

An einigen Stellen blättert der Lack ab, während er an anderen Stellen fest auf der Sockelleiste haftet? Wenn Sie die Leisten nach dem Schliff in der gleichen Farbe lackieren wollen, können Sie wirklich festsitzende Schichten des Unterlackes auf der Oberfläche belassen. Damit Höhenunterschiede und sichtbare Kanten vermieden werden, arbeiten Sie an den Übergängen der abblätternden Lackschicht zum Holz besonders sorgfältig. Sollte es an einigen Stellen zu Dellen kommen, können Sie die Flächenglätte mit einer dünnen Schicht Holzspachtel herstellen. Der Vorteil dieses Produkts beruht auf der Tatsache, dass Sie nach der Lackierung keinen Unterschied zur restlichen Fläche sehen. Auch bei geölten Sockelleisten passt sich die Farbe des Holzspachtels an die Holzfarbe an.

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